Schnackenburg, 29.01.2004 „Die Kuh ist vom Eis! Gratulation!“ So und so ähnlich waren die Reaktionen in der Bevölkerung und Zuschauer nachdem die Bergungsaktion abgeschlossen war. Wladimir Rosik hatte sein Schiff am Mittwoch 27.01.2004 um 12.04 Uhr wieder schwimmend in der Elbe. Unter dem Beifall der zahlreichen Zuschauer vor Ort und vor laufenden Kameras hatte Hermann Mietz zusammen mit den zahlreichen Helfern vom THW und freiwilliger Feuerwehr den Frachter BM 5247 ins Wasser zurückgeschoben. Zuvor hatte sich die Arbeit schwieriger gestaltet als zunächst angenommen. Erst waren die Vorbereitungen, dank des tatkräftigen Einsatzes aller, zügig vorangegangen. Dann jedoch schien es als wollte jede einzelne Tonne des 180 t Frachters einzeln zurück in die Elbe geschoben werden. Mit Bergungspanzer und Radlager gemeinsam, ging es Zentimeter um Zentimeter über die angelegte Slippanlage. Am Dienstagabend um Mitternacht waren zwei Drittel des Schiffes im Wasser, aber die vorderen 10 m lagen noch auf der angelegten Aufschüttung. In der Zwischenzeit war seit Dienstag morgen der Pegelstand um weitere 18 cm gefallen. Dieses Wasser fehlte jetzt auf den letzten Metern. Die Helfer stoppten die Arbeiten und fuhren erschöpft nach Hause oder fielen in die bereitgestellten Klappbetten im Gemeindehaus von Schnackenburg. Als dann am Mittwoch die Arbeiten fortgesetzt wurden, konnten von Wasserseite aus zusätzlich mit dem Eisbrecher „Seebär“ gezogen werden. Um 12.04 Uhr fielen sich die Helfer jubelnd um den Hals, gratulierten sich gegenseitig für die gelungene Aktion. „Ich bin überglücklich endlich wieder im Wasser zu sein und bedanke mich bei allen die geholfen haben!“, so Wladimir Rosik. „Ob Spender oder Helfer – alle zusammen haben mir geholfen.“ In der Tat, während der laufenden Bergungsaktion kamen durch verteilen von Kaffee, Tee, Kuchen und Punsch noch Spendengelder zusammen. Der Männerchor aus Wittenberge sang und sammelte für den Kapitän. Insgesamt kamen über 3.000,-€ zusammen. Damit kann Rosik jetzt seinen Dieseltank füllen und Lebensmittel kaufen. Ein paar Tage wird er aber noch in Schnackenburg bleiben müssen, da die Wasserwege nach Polen zum Teil zugefroren sind. „Vielleicht bekomme ich ja einen Auftrag der Reederei etwas von Hamburg nach Rotterdam zu transportieren, dann könnte ich sofort wieder arbeiten.“ Das sind aber noch Wunschträume, denn von der Reederei gibt es noch keine Reaktion auf die gelungene Bergung. Nach getaner Arbeit setzten sich die Helfer vom THW, freiwilliger Feuerwehr und der privaten Firmen, die sich freiwillig mit an der Bergung beteiligt hatten, zusammen ans Lagerfeuer und feierten mit polnischem Wodka und Kölsch vom Fass. Allen die gespendet, geholfen oder sonst wie zum Erfolg der Schiffsrettung beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön. Sie alle sind sich menschlich näher gekommen und haben aktiv einen tollen Beitrag der Verständigung unter den Menschen in Europa beigetragen! In wenigen Tagen gibt's hier auch noch mehr Bilder und Informationen zu der Aktion www.schiffsrettung.com
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